Kapitalismus

Kapitalismus versteht sich als ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, welches Wachstum, Fortschritt und Reichtum bewirkt, oder bewirken soll. Sämtliche hierfür verwendeten Produktionsmittel befinden sich dabei in privater Hand. Über den Markt werden Angebot und Nachfrage geregelt. Dieser gibt somit vor, wo und wie die Produktionsmittel eingesetzt werden sollen, oder könnten. Der Begriff „Kapital“ erklärt sich in seiner Bedeutung durch verschiedene Definitionen. Beispielsweise aus dem Lateinischen „capitalis“ abgeleitet: „den Kopf“. Das italienische Wort für Vermögen lautet „capitale“. Im deutschen Sprachgebrauch wird „Kapital“ auch mit dem Präfix „Haupt-“ gleichgesetzt, wie bei „Kapitalverbrechen“ oder bei „ein kapitaler Fang“. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert tauchte das Wort Kapital in Bezug auf materiellen Überschuss oder „etwas an Vorrat haben“ auf. Der Kapitalismus kam dann Anfang des 20. Jahrhundert zu seiner vollen Entfaltung. Mit der Industrialisierung entsteht ein Markt, der durch die Massenproduktion sowohl erzeugt als auch abgedeckt wird. Historiker nehmen den Zeitpunkt vor dem Ersten Weltkrieg aufgrund seiner florierenden Wirtschaft, bedingt durch immer größer anwachsenden Zustrom von Arbeitskräften, in den städtischen Fabriken wahr.

 

Durch diesen Zuzug verlagerte begannen die Städte zunehmend zu wachsen und die Urbanisierung nahm zu. Der Wert von Landflächen, die für landwirtschaftliche Nutzung nicht geeignet waren, stieg an, denn nun konnten dort Fabriken errichtet werden. Das Errichten eines Produktionsbetriebes erforderte enormen Kapitaleinsatz, da für die Produktion in der Regel große Investitionen in Maschinen und Anlagen notwendig waren an denen die Arbeiter dann nahezu rund um die Uhr arbeiteten und so die wenigen Fabrikbesitzer zu oft unglaublichem Reichtum führten. Aus dieser Zeit kommt, das noch heute verbreitete Denkmuster, dass viel Geld notwendig ist, um viel Geld zu verdienen und, dass für den "normalen" Arbeiter der der einzige Lebensentwurf sein kann, sich eine Stelle zu suchen, seine Arbeitskraft gegen Geld zu verkaufen und somit ein bescheidenes Leben zu finanzieren.

Adam Smith und der Kapitalismus

Adam Smith war ein schottischer Philosoph und Ökonom des 18. Jahrhunderts, der als Begründer der modernen Wirtschaftswissenschaften gilt. Sein bekanntestes Werk ist "Der Wohlstand der Nationen" ("The Wealth of Nations"), das im Jahr 1776 veröffentlicht wurde. Das Werk enthält viele wichtige Aussagen, aber hier sind einige der Hauptaussagen:

  • Arbeitsteilung: Smith argumentierte, dass die Arbeitsteilung eine wesentliche Voraussetzung für die Steigerung der Produktivität und den Wohlstand einer Nation ist. Durch die Spezialisierung auf bestimmte Aufgaben können Arbeiter ihre Fähigkeiten verbessern und effizienter arbeiten, was die Gesamtproduktion erhöht.
  • Freier Markt: Smith war ein Befürworter des freien Marktes und der freien Konkurrenz. Er glaubte, dass ein unregulierter Markt, auf dem Angebot und Nachfrage frei bestimmt werden können, den Verbrauchern die besten Produkte zu den niedrigsten Preisen bietet und somit das allgemeine Wohlergehen fördert.
  • Selbstinteresse: Smith argumentierte, dass das selbstsüchtige Handeln von Einzelpersonen tatsächlich zum Wohl der Gesellschaft beitragen kann. Durch das Streben nach individuellem Gewinn und Wohlstand tragen Individuen unbewusst zur Schaffung von Wohlstand und allgemeinem Wohlstand bei.
  • Staatliche Rolle: Smith war kein Anarchist und erkannte die Notwendigkeit einer begrenzten Rolle des Staates an. Er glaubte jedoch, dass der Staat sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren sollte, wie z.B. Rechtssicherheit, Verteidigung und Infrastruktur, und sich aus wirtschaftlichen Angelegenheiten heraushalten sollte, soweit dies möglich ist.

Insgesamt vertrat Smith die Ansicht, dass der Kapitalismus und ein freier Markt dazu beitragen, Wohlstand zu schaffen und das allgemeine Wohlergehen zu fördern, solange bestimmte Regeln eingehalten werden, wie z.B. die Wahrung des Wettbewerbs und die Begrenzung der Rolle des Staates.

Welche Vorteile hat der Kapitalismus?

In Hinblick auf die Industrie ist es uns heute schon deutlich klar, dass wir, insbesondere in Deutschland, das Zeitalter der Industrialisierung schon lange hinter uns gelassen haben. Wir befinden uns seit dem Ende des 20. Jahrhunderts im Informationszeitalter, welches auch Auswirkungen auf die Spielregeln des Kapitalismus hat.

 

Einer der wichtigsten Vorteile beim Kapitalismus ist, dass Du durch den Einsatz von Geld noch mehr Geld machen kannst. Heutzutage gilt es mehr denn je, dass jeder reich werden kann. Dir fällt eine gute Geschäftsidee ein, welche in eine Marktlücke passt, und generierst mit Deinem Angebot eine Nachfrage. Optimaler Weise gibt Dir der Kapitalismus den Vorteil, mit Waren und Dienstleistungen Profit zu machen. Billig kaufen, teuer verkaufen, heißt die bekannte Devise. Aber auch Abseits des Unternehmertums gibt es weitere Bereiche in denen du durch den intelligenten Einsatz von Geld weiteres Geld verdienen kannst. Umgangssprachlich kannst du dein Geld für dich arbeiten lassen. Um diese spannenden Konzepte des heutigen Kapitalismus vertiefend zu verstehen, ist eine ausreichende Finanzbildung die wesentliche Grundlage. Leider vermittelt das deutsche Schulsystem hier nur unzureichend Wissen an seine Bürger, weshalb es an dieser Stelle heißt, sich selbständig zu informieren. Diejenigen, die dieses Investieren tätigen werden erkennen, dass es im heutigen Informationszeitalter eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt um auch mit wenig Startkapital ein Leben in Wohlstand aufzubauen um so die abhängige Beschäftigung zu verlassen und finanziell unabhängig zu werden. Wenn du dich dafür interessierst, dann kann ich dir die Bücher der Rich Dad Company empfehlen. In "Cashflow Quadrant" erfährst du zum Beispiel alles über die verschiedenen Quadranten, in denen du finanziell aktiv sein kannst und welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Bereiche für deine persönliche finanzielle Situation konkret haben. 

 

Zudem wird der Kapitalismus als Wirtschaftsmotor gesehen, da eines seiner Grundprinzipien das stetige Wachstum ist. Als bestes Beispiel dient der direkte Vergleich zweier rivalisierenden Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Deutschland in 3 Regionen aufgeteilt. Zwei dieser Gebiete waren die BRD mit dem kapitalistischen System und die DDR mit sozialistischem Ordnungsprinzip in starker Anlehnung an den Kommunismus. 

 

Wer im „Westen“ aufwuchs, dem wurde kundgetan, wie froh wir doch sein können, hier in Freiheit zu leben und dank des Kapitalismus kaufen und konsumieren dürfen, was der Markt alles so hergibt. Das sogenannte Wirtschaftswunder basierte auf der kapitalistischen Grundidee, bei der durch günstige Kredite privater Banken der Geldfluss den Wiederaufbau einer Volkswirtschaft ermöglichte. 

 

Als großer Vorteil galt es zudem, quasi in jedes Land reisen zu können, wann immer wir wollten. In kommunistische Länder allerdings nur mit schikanösen Einschränkungen, das war der Nachteil. Die Konkurrenz belebt das Geschäft. Eine weitere goldene Regel im Kapitalismus. Klingt auch sehr sportlich. Wo immer ein Produkt sich durchsetzt und qualitativ neue Maßstäbe setzt, wird ein Fortschritt erzielt. Auf Basis dieses neuen Standards kann dann die nächste Weiterentwicklung stattfinden. Auch im Bereich Bildung und medizinischer Forschung zeigt der Kapitalismus Vorteile. Geldströme können je nach Priorität, beispielsweise im Falle einer Epidemie, flexibel in die Kanäle fließen, die zur Bekämpfung und Heilung von Krankheiten dienen. Sofern es sich für den Markt rechnet. Letzten Endes kann es durchaus profitabel sein, Menschen zu helfen. Idealerweise hilft die neue Medizin den Erkrankten und, dank der großen Nachfrage, füllen sich die Taschen der Investoren. 

Nachteile des Kapitalismus

Alle diejenigen, welche in der „Ostzone“ lebten, haben ein negatives Bild vom Kapitalismus durch Presse, Funk und Fernsehen bekommen. Die schöne sozialistische Grundordnung, in der das Gemeinwohl an erster Stelle steht, hat nichts übrig für egoistische und gewinnsüchtige Profiteure. Wie Du sicher weißt, ist der größte Nachteil des Kapitalismus die Tatsache, dass dieser sich zwischen zwei Extremen bewegt. Barfuß oder Lackschuh. Zuweilen wird einem Menschenleben ein Marktwert zugeordnet. So hält der Begriff „Humankapital“ Einzug. Bei persönlicher Insolvenz muss dann mit dem Leben bezahlt werden. Zwar nicht immer physisch, aber mit Sicherheit gesellschaftlich-sozial. Der Mensch zweiter Klasse wurde somit durch den Kapitalismus erschaffen. Ein weiterer Nachteil des Kapitalismus ist die suboptimale Umverteilung des Geld- und Produktionsmittel. Wo doch so gern von Chancengleichheit gesprochen wird, beginnen nur einige wenige Menschen mit üppigem Startkapital das Spiel des Lebens. Frage Dich selbst, würdest Du freiwillig an einer Partie Monopoly teilnehmen, bei der Parkstraße, Schlossallee und alle Bahnhöfe nebst Elektrizitäts- und Wasserwerk schon vergeben sind? Nachteile des Kapitalismus werden auch deutlich, wenn es sich heutzutage die Leute beinahe nicht mehr leisten können, arbeiten zu gehen. Der Trend geht eindeutig zum Zweit-Job, um die laufenden Kosten zu decken. Entschließen sich zwei Menschen, eine Familie zu gründen, müssen beide Vollzeit arbeiten und das Aufwachsen der Kinder geht nur noch in staatlichen Institutionen. Zum Beginn des Kapitalismus gab es niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten, bis zu 16 Stunden am Tag, und Frauen- und Kinderarbeit. Ein Schelm, der Parallelen zu den heutigen Zeiten sieht. 

 

Ein weiterer, Dir sicher bekannter, Nachteil des Kapitalismus ist die Zinsgeldwirtschaft, oder auch Schuldgeldsystem genannt. Sobald Geld von einem Kreditinstitut in den Wirtschaftskreislauf eingebracht wird, sei es an Privatkunden oder dem Staat, erhöht sich die Summe, welche zurückgezahlt werden muss, um einen gewissen Prozentsatz. Rein mathematisch stellt dies eine interessante Herausforderung dar, da ja nur eine bestimmte Anzahl an Geldmittel im Wirtschaftskreislauf unterwegs ist. Deswegen muss von der Bank mehr Geld verliehen werden, um die Zinsen begleichen zu können. Unglücklicherweise wird dieses Kapital ebenfalls verzinst, wodurch eine stetig steigende Dynamik entsteht. Kannst Du dann nach einer vereinbarten Zeit die geforderte Summe nicht zurückzahlen, berechnet die Bank weitere Zinsen auf die anfangs verliehenen Barmittel. Die somit erzeugten Zinseszinsen sind ebenfalls deutliche Nachteile des Kapitalismus. 

 

Einige Ökonomen sind der Meinung, Zinsen sind gut für die Wirtschaft, haben somit keine Nachteile und garantieren ständiges Wachstum. Das mag sich zuerst gut anhören, suggeriert dies doch Vorteile durch progressive Weiterentwicklung und evolutionären Fortschritt. Allerdings gibt es im Vergleich zur Natur keinen homogenen Organismus, welcher permanent wächst, mit einer Ausnahme. Der Mediziner spricht hier von Krebs. Es gibt sogar einige kapitalistische Wirtschaftssysteme, die komplett ohne Zinsen auskommen und bei denen es kulturell verpönt ist, Zinsen zu veranschlagen. Die Menschen dort erfreuen sich an einem hohen ökonomischen Standard. 

 

Der Kapitalismus ist kein egalitäres System. Im Gegenteil, der Kapitalismus beruht auf der Idee des Wettbewerbs und der Gewinnmaximierung, was zu einer Ungleichheit bei der Verteilung von Ressourcen und Chancen führen kann. In einem kapitalistischen System haben Menschen mit mehr Geld und Ressourcen oft einen Vorteil gegenüber Menschen mit weniger Ressourcen, was zu einer Ungleichheit in der Gesellschaft führen kann.

 

Obwohl der Kapitalismus auch eine gewisse Freiheit und die Möglichkeit zur individuellen Selbstverwirklichung bietet, kann er auch dazu führen, dass bestimmte Gruppen von Menschen benachteiligt werden. Zum Beispiel kann es schwieriger für Menschen mit geringem Einkommen sein, Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung oder anderen grundlegenden Ressourcen zu erhalten.

Fazit

Sich locker und leicht mit jemand über ein so kapitales Thema zu unterhalten, bringt meisten mehr Nachteile als Vorteile. Von den hart arbeitenden und stark unterbezahlten Menschen werden mehr die Nachteile des Kapitalismus wahrgenommen. Zu sehr genießen zu wenige die Vorteile dieses marktwirtschaftlichen Systems. Eine gesunde, natürliche und homogene Wirtschaftsordnung könnte komplett auf das Zinsgeldsystem verzichten. Weitere Vorteile resultieren aus einem Kapitalismus, der erst nach der Grundversorgung jedes einzelnen Menschen auf einer stabilen Gesellschaftsordnung aufbaut. Somit würden Nachteile entfallen, sich des blanken Überlebens willen, einem System dienstbar zu machen. Der Ausblick auf eine zukünftige Entwicklung des Kapitalismus wäre rein philosophisch. Eine gesunde, menschenwürdige Marktwirtschaft könnte sich dann in Idealismus umbenennen. Momentan jedoch überwiegen die Nachteile eines kapitalistischen Systems, da es zu wenigen Menschen Vorteile bringt.

 

Eine Reichensteuer kann ein Instrument zur gerechten Umverteilung von Ressourcen im Kapitalismus sein. Eine Reichensteuer ist eine progressive Steuer, die auf das Einkommen oder den Besitz von Menschen mit höherem Einkommen oder Vermögen erhoben wird. Indem die Steuersätze für reichere Personen höher sind als für weniger wohlhabende Personen, soll die Reichensteuer dazu beitragen, die Einkommens- und Vermögensungleichheit zu reduzieren und eine gerechtere Verteilung von Ressourcen in der Gesellschaft zu erreichen.

 

Die Idee hinter der Reichensteuer ist, dass Menschen mit höherem Einkommen oder Vermögen in der Lage sind, mehr zur Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen und sozialer Programme beizutragen, die allen Bürgern zugutekommen. Durch die Erhebung einer höheren Steuerbelastung bei reicheren Menschen kann die Regierung mehr Geld für öffentliche Investitionen und soziale Sicherheitsnetze bereitstellen, um die Lebensbedingungen der ärmeren Bevölkerung zu verbessern und die Einkommensungleichheit zu verringern.

 

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Reichensteuer auch kontrovers diskutiert wird, und es gibt Debatten über ihre Wirksamkeit und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Investitionsklima. Einige argumentieren, dass höhere Steuern auf reichere Personen dazu führen können, dass sie ihr Vermögen ins Ausland verlagern oder weniger investieren, was negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben kann. Andere argumentieren, dass eine Reichensteuer notwendig ist, um soziale Gerechtigkeit und eine ausgeglichenere Gesellschaft zu fördern.