Atomkraft

Der Gedanke aus der Atomkraft auszusteigen, ist nicht neue und so richtig zum Einsatz kam der Gedanke erst nach dem Reaktorstörfall in Japan, wo die Bundeskanzlerin Angela Merkel den Ausstieg aus der Kernenergie hin zur alternativen Energie bekannt gab. Ob der Entschluss richtig war, wird sich zeigen. Denn es spricht vieles für Atomkraft, aber auch vieles gegen Atomkraft.

Hinzu kommt momentan ganz stark das Umweltbewusstsein der Bürger im Hinblick auf Klimaschutz. Eines ist klar, tritt bei einem Reaktor ein gravierender Störfall ein, wie z. B. Tschernobyl oder Fukushima, hat sich das Thema Klimaschutz weitgehend erledigt. Allerdings wird weltweit Strom benötigt und ob hier alternative Energien dann ausreichen, ist mehr als fraglich, zumal sich in diesem Punkt niemand einig ist und rund um Deutschland Atomkraftwerke existieren und auch neu gebaut werden. Da bringt es wenig, wenn nur Deutschland aus der Atomkraft aussteigt.

Was versteht man unter Atomkraft?

Kernenergie muss als Erstes zunächst einmal freigesetzt werden. Das geschieht mit zwei Methoden, entweder Kernspaltung oder Kernfusion. Die Kernfusion sorgt für eine freie Energie, indem die kleineren Atome zu einem größeren Atom verschmelzen. Einfach erklärt nutzt auch die Sonne und Sterne diese Reaktion der Kernenergie, um Energie zu produzieren und die Strahlung über den Globus zu senden. Zerteilen sich die Atome in kleinere Atome, spricht man von einer Kernspaltung. Ein Vorgang der auch Energie freisetzt.

Eine Energie, welche die Menschen hauptsächlich in Kernkraftwerken zur Aufbereitung von Elektrizität verwendet. Leider entsteht neben der nutzbaren Energie auch eine radioaktive Strahlung, welche für Menschen und Umwelt hochgefährlich ist. Daher müssen sehr viele Schutzmaßnahmen in diesem Bereich getroffen werden. Beide Reaktoren verlieren mit der Zeit an Masse, welche aber in Energie umgewandelt wird.

Atomkraft in Deutschland

Nach der verheerenden atomaren Katastrophe im März 2011 in einem Kernkraftwerk im japanischen Fukushima, einigte sich Deutschland auf einen Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahre 2022. Sieben Kernkraftwerke waren 2018 in Deutschland noch in Betrieb, Jahr für Jahr soll sich dieser Bestand verringern, bis zum endgültigen Ausstieg 2022, dann soll es sich zumindest laut Politiker um das letzte Atomkraftwerk handeln. Mit dieser Maßnahme leitete die Bundesrepublik gleichzeitig die Energiewende ein. So soll Deutschland bis 2050 seine Energie größtenteils aus wiedergewonnenen Quellen beziehen. Zu diesen Quellen der erneuerbaren Energie zählen: Geothermie und Sonnenenergie, sowie Wind- und Wasserkraft. Außerdem bitten die Regierung, die Bundesbürger und Industrie um einen maßvollen Energieverbrauch.

In Kürze das Wichtigste im Bereich Atomkraft

• wenn zwei kleinere Atome zu einem größeren Atom verschmelzen entsteht Kernenergie (Kernfusion) oder kleinere Atome sich zerteilen (Kernspaltung)
• größter Vorteil von Atomkraft ist ein geringerer Absatz an fossilen Brennstoffen wie Kohle und Erdöl
• ein großer Nachteil der Atomenergie ist die hochgefährliche radioaktive Strahlung für die gesamte Menschheit und Umwelt.
• Beispiel: Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011
• Reaktorstörfall 2006 im westfälischen Hamm (keine Katastrophe)

Geschichte der Kernenergie

Der französische Physiker Henri Becqurel entdeckte im Jahr 1896 die Radioaktivität. Viele radioaktiven Substanzen wurden nach ihm benannt. Im weiteren Verlauf gab es viele Wissenschaftler wie z.B. Ernst Rutherford die verschiedene Atomkraft Modelle entwickelten und die Forschung zur Atomenergie ausbauten. Zur Stromerzeugung entstand das erste Kernkraftwerk 1956 in Sellafield in England. Nachdem im amerikanischen Kernkraftwerk „Three Mile Island“ in Harrisburg ein Störfall verzeichnet wurde und spätestens nach dem Tschernobyl Super-GAU 1986, wurden die Sicherheitsstandards der verschiedenen Länder erhöht. Dass letztendlich in Fukushima ein Erdbeben zu der verheerenden Nuklearkatastrophe führte, zeigte hier schon deutlich, dass der Umgang mit Atomkraft ein hohes Risiko in sich trägt.

Vorteile der Atomkraft

Kernenergie in elektrische Energie umzuwandeln, ermöglicht die Menge der
mit fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Kohle erzeugten Energie zu reduzieren.
Die Reduzierung im Nutzungsbereich der fossilen Brennstoffe führt automatisch zu einer Emissionsreduzierung von schädlichen Gasen (u. a. CO²), zurzeit werden mehr fossile Brennstoffe verbraucht, als man produzieren kann. So dürfte klar sein, dass diese Bestände in naher Zukunft aufgebraucht sein werden, oder ein radikaler Preisanstieg folgt, bei dem die Bevölkerung keinen Zugang zu ihnen mehr hat.

Ein weiterer Vorteil der Kernenergie besteht darin, dass relativ wenig Brennstoff benötigt wird. Mit einer deutlich geringen Brennstoffmenge kann so viel Energie erzeugt werden, was zur Folge hat, dass nur wenige Rohstoffe verbraucht werden, sondern sich auch der Aufwand für Transport, Abbau und Verarbeitung reduziert. Die Kosten der Kernenergie (normal Uran) machen etwa 20 Prozent im Gegensatz zu den Kosten der fossil erzeugten Energie aus.

Bei der elektrischen Energie ist die Produktion konstant. 90 Prozent der Stunden des Jahres etwa, produziert ein Atomkraft-Werk an elektrischer Energie. Damit werden automatisch auch Preisschwankungen verhindert, welche man bei anderen Brennstoffen wie z. B. Erdöl nicht vorhersagen kann. Diese Beständigkeit erleichtert die Energieversorgungs-Planung, da Atomkraft von der Natur unabhängig ist. Damit wird der Nachteil der erneuerbaren Energien ausgeglichen, da Wind und Sonne bei weitem nicht immer einen akzeptablen Energiebedarf liefern, vor allem die Sonnenenergie.

Es wird weniger bei den fossilen Brennstoffen an Erdöl und Kohle verbraucht, dank der Kernenergie. Somit trägt die Kernenergie auch dazu bei, dass die globale Erwärmung durch den Klimawandel auf der Erde gemildert wird. Die Reduzierung der bislang gängigen Brennstoffe verbessert auch die Luftqualität, die wir zum Atmen benötigen und dadurch mit Sicherheit auch weniger Erkrankungen auftreten, was wiederum einer besseren Lebensqualität dient.

Nachteile der Atomkraft

Bei den Vorteilen wird zum Ausdruck gebracht, dass die Nutzung von Atomkraft eine Verbrauchsreduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe bedeutet. Ein Argument, welches viel von Anhängern benutzt wird, die sich für Atomkraft einsetzen. Allerdings sind die Argumente nur die halbe Wahrheit. Bei dieser These muss auch bedacht werden, dass ein Großteil im Verbrauch fossiler Brennstoffe auf den Straßenverkehr zurückzuführen ist, da hier die fossilen Brennstoffe in den Motoren für Diesel und Benzin eingesetzt werden. Daraus ergibt sich, dass die Einsparung fossiler Brennstoffe im Bereich der elektrischen Energie proportional gesehen deutlich geringer ist.

Selbst wenn die Systeme und Sicherheitsstandards von Atomkraft –Meilern im technischen Bereich optimal hoch entwickelt sind, kann es immer einmal zu menschlichen Fehlern kommen, was nicht auszuschließen ist. Dass die verantwortlichen Betreiber bei einem Nuklearunfall oder selbst nur einer Störung immer die richtige Entscheidung treffen, dafür gibt es auch keine Garantie. Zwei treffende Beispiele sind Fukushima und Tschernobyl. Bislang ist der Atomkraft-Unfall von Tschernobyl der schlimmste Unfall in der Zeit der Atomreaktoren. Falsche Entscheidungen am laufenden Band, vom Personal ausgelöst, führten zu einer starken Explosion. Das Krisenmanagement von Fukushima wurde in dem Nuklearunfall stark hinterfragt.

Ein ganz wichtiges Manko von Atomkraft ist die sehr komplizierte Entsorgung der durch den Betrieb entstehenden radioaktiven Abfälle. Die Entsorgung kann nur in sicheren Stollen gelagert werden und dauert viele lange Jahre, bis der Atommüll nicht mehr gefährlich und auch nicht mehr radioaktiv ist.

Außerdem verfügen die Atomkraft Reaktoren nur über eine Lebensdauer, die nicht von Ewigkeit ist, danach müssen sie vom Netz ausgesondert werden. Die Länder mit dem meisten Kernkraft Reaktoren müssen in den nächsten 10 Jahren ca. 80 neue Atomkraft Reaktoren bauen, um Ihr Kontingent an Kernenergie auf dem Laufenden zu halten. Aufgrund der bedingten Lebensdauer eines Kernkraftwerks, inklusive die Bauinvestitionen, müssen sich die Kosten relativ zeitnah rentieren, wodurch auch die Kosten der produzierten elektrischen Energie automatisch steigen.
Klar ausgedrückt bedeutet es: Im Vergleich zu anderen Brennstoffen ist die erzeugte Energie durch Atomkraft geradezu billig, wird aber durch die notwendige Kraftwerks-Abschreibung wieder verteuert.

Hinzu kommt, dass Atomkraft Meiler sehr gute Angriffsziele für terroristische Unternehmungen sind. Atomkraft Werke erzeugen eine bestimmte Abhängigkeit vom Ausland. Nur wenige Länder besitzen Uranminen und bei weitem nicht alle Länder verfügen über eine Kerntechnologie und müssen das Spaltmaterial im Ausland einkaufen.