Digitalisierung der Medizin

Die Gesundheitsversorgung steht vor großen Aufgaben. Dazu gehört auf der einen Seite die demographische Veränderungen und auf der anderen Seite die Digitalisierung. Dabei ist die Thematik Digitalisierung momentan in aller Munde. Ebenso stellt sich die Frage, wie eine immer älter werdende Bevölkerungsstruktur mit der immer schneller voran schreitenden Digitalisierung umgeht.

 

Gerade heutzutage, in denen Pflegekräfte in allen Bereichen Mangelware sind, müssen die Chancen, die sich durch die Digitalisierung ergeben und die Pflegekräfte sowie die Ärzteschaft von administrativen Tätigkeiten befreien, genutzt werden. Dadurch ergibt es auch mehr Flexibilität sowie Zeit, sich intensiver um die Patienten zu kümmern. Ebenso kann durch die Digitalisierung auch die Geschwindigkeit sowie die Qualität der Diagnostik wesentlich optimiert werden. Auch die Sicherheit des Patienten wird durch die Digitalisierung erhöht.

Was sind die Hintergründe bei Digitalisierung in der Medizin?

Die Steigerung der Produktivität in den vergangenen Jahrzehnten ist hauptsächlich durch die Mehrarbeitskräfte entstanden. Diese Arbeitskräfte werden in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr in gleichen Umfang zur Verfügung stehen. An diesem Punkt setzt die Digitalisierung an. Diese Entwicklung betrifft auch die Medizin und das Gesundheitswesen. In dem Gesundheitswesen liegt jedoch ein Schwerpunkt nicht in den Reduktionen von Arbeitskräften im Bereich von patientennahen Tätigkeiten, sondern im Bereich von beruflicher Ausbildung. Dadurch wird dann ein angemessener Personaleinsatz in der Versorgung der Patienten mit Hilfe der vorhandenen Arbeitskräfte in medizinischen Bereichen erreicht werden.

Dabei hat die Digitalisierung in der Medizin bereits vor ungefähr 2 Jahrzehnten begonnen. Vor einigen Jahrzehnten gab es noch die Röntgenbilder in den Tüten. Mit den Suchvorgängen haben sich dann Generationen von Krankenschwestern oder Ärzten oder Krankenpfleger damals beschäftigt, die sie dann von ihren eigentlichen Aufgaben abgehalten haben. Als erste Klinik hat das Institut für Radiologie der Essener Universitätsklinikum damals dann den Wechsel auf das digitale Röntgenbild vollzogen. Ein vergleichbarer Vorgang wiederholt sich heutzutage mit den Einführungen von elektronischen Akten für den Patienten und dann die Weiterentwicklung zum papierfreien Krankhaus im medizinischen Bereich.

Ein wichtiger Punkt bei der Digitalisierung in der Medizin ist die Künstliche Intelligenz. Hierbei führen dann kognitive Computersysteme die Daten aus den Laboren, den klinischen Informationssystemen und der Bildgebungen zusammen und ermitteln daraus die entsprechenden Ergebnisse.

Diese Computersysteme verstehen die Sprache in geschriebener sowie gesprochener Ausführung und Bilder und dadurch ist es möglich, unstrukturiert oder strukturiert diese Daten im Ganzen zu erfassen.

Die Künstliche Intelligenz wird auch bei den wissenschaftlich aktiven Radiologen eingesetzt. Hier wird dann die Fähigkeit von Maschine und Mensch zusammen gebracht und somit entsteht eine Präzision bei den radiologischen Diagnostik-Methoden. Dabei wird von den Computern keine Diagnose vergessen. Hier wird dann das ganze Bild standardisiert. Hierbei spielt dann eine ablenkende Emotionalität sowie Ermüdungserscheinungen, wie sie beim Menschen auftreten, keine Rolle und diese Eigenschaften werden immer mehr nutzbar gemacht.

Die erwähnten Beispiele haben auch für andere Bereiche der Medizin Gültigkeit. Dazu gehören beispielsweise auch die Dermoathistologie sowie die Pathologie. Hier werden dann die Daten aus der Radiologie mit den weiteren Daten aus den Bereichen Labormedizin, Pathologie sowie Urin- und Blutdiagnostik und Mikrobiologie miteinander verbunden. Dies ist zwar momentan noch in der Erprobungsphase, wird jedoch in relativ kurzer Zeit praxisnah eingesetzt werden.

Die elektronische Patientenakte bei Medizin und im Krankenhaus

Bei dem Pilotprojekt aus dem Hause Universitätsmedizin Essen (siehe oben) ist es das Ziel, so schnell wie möglich, die elektronische Patientenakte (Abkürzung EPA) bei einer Vielzahl von Kliniken, Tochterunternehmen sowie Instituten einzuführen. Durch die elektronische Patientenakte wird sämtliche Diagnostik in Bildern abgebildet und dies ist die Grundlage für die Weiterentwicklung zum Smart Hospital. Dabei liegt der Schlüssel, dass ein solches Projekt umgesetzt werden kann, bei der Bereitschaft von den daran beteiligten Personen zu einer umfassenden Veränderung in ihrer Verhaltensweise. Das fängt an beim Verwaltungsdienst, geht über die pflegerischen Dienst bis hin zu den Ärzten.

Die Gründe liegen vor allen darin, dass Ärzte seit vielen Jahrzehnten an den Umgang mit Papierakten sich daran gewöhnt haben. Bei der elektronischen Patientenakte müssen viele Beteiligte sich aus diesem für sich funktionierendem System verabschieden und dabei ist viel Überzeugungsarbeit erforderlich. Aber die elektronische Patientenakte verringert erheblich die bisher investierte Zeit mit dem Suchen nach den Aufzeichnungen oder Befunden aller Art.

Die Einführung von einer elektronischen Patientenakte in der Medizin durch deren Digitalisierung ermöglicht es, dass sich alle Beteiligten stärker um die Patienten kümmern können. Ebenso erfolgt eine erhebliche Verbesserung bei den Terminmanagement-Angelegenheiten.

Telemedizin

Die Telemedizin als weiterer Punkt der Digitalisierung in der Medizin kommt vor allen bei den älteren sowie in in der Mobilität anderweitig eingeschränkten Personen zugute. Auch gibt es hierzu zwischenzeitlich entsprechende gesetzliche Regelungen. In dem E-Health-Gesetz sind Vorschriften für die konkrete telemedizinische Leistung (wie Online-Videosprechstunde oder telekonsiliarische Befundbeurteilung von Röntgenaufnahmen) enthalten. Die Telemedizin als Teil der Digitalisierung in der Medizin ist bereits heutzutage ein Verfahren, das für die Patienten einen großen Nutzen bringt.

Robotersysteme als Helfer bei der Operation

Auch die Robotik ist ein wichtiger Teilaspekt bei der Digitalisierung in der Medizin. Somit gibt es gerade im Gesundheitswesen vielfältige Anwendungsgebiete. Hier sind bereits heutzutage hochtechnisierte Laborstraßen, die voll in die Digitalisierung integriert sind, aus dem Laborwesen nicht mehr wegzudenken. Ebenso gibt es heute bereits eine größere Anzahl von operativen Eingriffen in der Medizin, welche aufgrund von Digitalisierung mit Hilfe von roboterassistierenden Operationssystemen durchgeführt werden. Als Beispiel kann hier die operative Entfernung der Prostata angeführt werden. Auch Mikroroboter werden hier verwendet. Diese werden beispielsweise in die Blutbahn gespritzt, um dann den Blutdruck zu messen.

Auch werden Robotersysteme getestet, die den Patienten dann eine direkte Hilfe sind. Hier gibt es zum Beispiel Roboter, die sprechen, zuhören oder Dinge sowie Ereignisse in ihrer unmittelbaren Umgebung aufzeichnen können. Ziel soll es dann sein, solche Geräte dann in bei Pflege oder Rehabilitation unterstützend einzusetzen.

Das Risiko der Cyber-Kriminalität bei der Digitalisierung in der Medizin
Die Digitalisierung in der Medizin beinhaltet auch negative Entwicklungen. Eine der bedeutendsten Risiken bei der Digitalisierung in der Medizin ist die sog. Cyber-Kriminalität. Deshalb sind gerade in diesem Bereich Sicherheitssysteme zwingend und notwendig. Hierbei ist es ganz wichtig, dass auch über ein Simulatoren-Training bei den Nutzern dafür gesorgt wird, wie dann die beteiligten Personen mit den dann eventuell eintretenden Situationen umzugehen sollten. Dabei wird bei einem solchen Training das Ausfallen der Systeme geübt. Ziel dieser Maßnahmen oder Sicherheitsvorkehrungen ist es, eine maximale Patientensicherheit bei der Digitalisierung in der Medizin zu gewährleisten.

Die Vorteile der Digitalisierung in der Medizin in Stichworten zusammengefasst

-Wesentliche Zeiteinsparung bei administrativer Bearbeitung der Patientenakte;

-durch die Zeiteinsparung, angefangen vom Arzt bis hin zum Pflegepersonal, entsteht mehr Freiraum, sich um die Patienten zu kümmern;

-Hilfestellung bei älteren Menschen oder bei körperlich eingeschränkten Menschen, bei denen aufgrund der Lebenssituation nicht sofort ein Arzt in der Nähe zur Verfügung steht;

-durch den Einsatz von Robotersystemen werden Ergebnisse im Bereich von Forschung schneller zur Verfügung stehen;

-ebenso besteht hier die Möglichkeit, einfachere Tätigkeiten im Operationsbereich bereits heute durch die Robotik personenneutral durchzuführen.

 

 

Die Nachteile der Digitalisierung Medizin in Stichworten zusammengefasst

-die Problematik der Einflusse durch Cyber-Kriminalität müssen durch Sicherheitsmaßnahmen gelöst werden;

-hohe Investitionskosten, um die Digitalisierung in der Medizin für die Patienten umzusetzen.

 

Fazit

Durch die Digitalisierung Medizin entstehen schlankere und transparentere Prozesse und eine wesentlich verbesserte Kommunikation zwischen dem Personal im Gesundheitswesen und ihren Patienten. Ebenso werden Patienten, bei denen ein Arzteinsatz aufgrund ihrer Wohnsituation oder des vorhandenen Handikaps nicht möglich ist, durch die Telemedizin besser versorgt.