Jeder, der den Film Iron Man gesehen hat, kennt den virtuellen Assistenten des Superhelden, Jarvis. Dieser ist nicht nur mit dem Haus verbunden, sondern kann auch auf globale Wissensnetzwerke zugreifen und dadurch Tony Stark in allen Situationen mit nützlichen Informationen zur Seite stehen. Manch einer träumt bei den Worten: „Jarvis, ich würde gern ein neues Projekt öffnen.“ von einem eigenen Sprachassistenten. Die gute Nachricht ist, du musst dafür nicht per Zeitmaschine in die Zukunft reisen. Die großen Player des digitalen Zeitalters - wie Apple, Google und Amazon - warten bereits mit ersten Gehversuchen im Bereich der künstlichen Intelligenz und Spracherkennung auf. Doch welcher von Ihnen bietet das ausgereiftere Produkt? Im Folgenden schauen wir uns Apples und Amazons virtuelle Assistenten genauer an.
Seit Februar 2017 sind der Echo und dessen kleiner Bruder der Echo Dot ohne Einschränkungen in Deutschland auf Amazon verfügbar. Zuvor konnten nur wenige über eine Einladung die intelligenten Lautsprecher erwerben und testen. Alexa ist die Spracherkennungstechnologie, die sich in den beiden Helfern verbirgt. Wenn du ihren Namen rufst, erwacht sie aus ihrer Wartehaltung und gibt dir Antwort auf deine Fragen zum Wetter oder spielt deinen Lieblingssong ab. Dafür verbindet Sie sich per WLAN mit dem Internet und Amazons Alexas Voice Service, dem Gehirn des virtuellen Assistenten. Dabei lernt Amazons Assistent hinzu und ihr Funktionsumfang wird kontinuierlich um weitere „Skills“ erweitert.
Ihren ersten Auftritt erhielt der virtuelle Assistent im Oktober 2011 bei Apples Präsentation des iPhone 4s. Mittlerweile ist sie nicht nur in den iPhones, sondern auch im iPod und iPad verbaut. Aktivieren kannst du den Assistenten unter anderem durch ein long press auf den Home-Button. Mit Schlüsselwörtern teilst du Apples Assistent deine Frage mit oder legst zum Beispiel einen Termin im Kalender an. Dabei erkennt Apples Assistent die gesprochenen Worte und wandelt diese in maschinenlesbaren Text um. Auf Apples Server wird dieser dann analysiert und die verwendeten Befehle erkannt.
Die beiden Sprach-Assistenten werden in fünf Arenen gegeneinander antreten, um eine Aussage über die Vor- und Nachteile der beiden Sprachassistenten zu treffen. Zuerst erfolgt eine Gegenüberstellung der Technik, mit der sich die intelligenten Berater kleiden. Zudem wird auf die Inbetriebnahme eingegangen. Anschließend erfolgt eine Bewertung der Stimmerkennung. Auch der Funktionsumfang mit dem sie ausgestattet sind, wird unter die Lupe genommen. Im Finale erfolgt ein direkter Vergleich der Reaktionen auf bestimmte Fragen.
Technik
Apples und Amazons Assistenten könnten in Bezug auf die Technik unterschiedlicher nicht sein. So sind der Echo und der Echo Dot Haushaltselektronik, die über ein Kabel mit Strom versorgt werden und als standortfest konzipiert wurden. Apples Assistent hingegen begleitet dich den ganzen Tag über dein iPhone oder dein iPad und du kannst sie jederzeit um Hilfe bitten. Der Amazons Assistent ist mit sieben Richtmikrofonen ausgestattet, sodass du selbst im Nachbarzimmer das Gerät über deine Stimme aktivieren kannst. Mit den hochwertigen Lautsprechern des Echos ist es zudem möglich Musik mit einem hervorragenden Klang wiederzugeben. Das iPhone kann da nur schwer mithalten besticht aber natürlich durch die Funktionalitäten eines Smartphones. Dabei ist Apples Assistent an Apple-Produkte gebunden, was als Nachteil ausgelegt werden kann.
Inbetriebnahme
Um Amazons Assistenten zu aktivieren, benötigst du ein einen Computer oder mobiles Endgerät mit Internetanschluss. Mit der entsprechenden App kannst du dann Amazons Echo am hauseigenen WLAN anmelden. Nun kannst du Amazons Assistenten sofort mit Fragen löchern. Apples Assistent hingegen bietet auf den unterschiedlichen Geräten auch unterschiedliche Aktivierungsvarianten. Das neue iOS 9 bietet hier die größte Funktionalität, indem man den virtuellen Assistenten per Sprachsteuerung startet. Dabei musst du zuerst 5-mal die Worte „Hey, Siri“ in das Telefon sprechen, damit dieses auf deine Stimme eingerichtet ist. Dadurch verhindert Apple, das sein Assistent zufällig durch andere aktiviert wird. Dies bringt im Vergleich zu Amazons Assistenten deutliche Vorteile, bei dem vom Fernseher schon einmal eine Amazon-Bestellung abgegeben werden kann.
Stimmenerkennung
Diese funktioniert bei beiden Sprach-Assistenten sehr gut. Dabei punktet Amazons Assistent durch die große Reichweite. Für Apples Assistent muss man das Smartphone schon in der Hand halten, was ein deutlicher Nachteile mit sich bring, wenn man diese gerade anderweitig benutzt. Zudem sollte man sehr klar sprechen, damit beide die Frage richtig verstehen. Mit Nebengeräuschen kommen Apples und Amazons virtuelle Assistenten hervorragend zurecht und filtern auch bei lauter Musik gut deine Befehle heraus.
Funktionsumfangs
Alexas Hauptfunktion sind das Management deiner Musikwiedergabe und der Einkauf mit deinem Amazon-Premium Konto. Es ist möglich nach Interpreten, Songtiteln oder Alben zu suchen und diese über den Spotify-Skill oder Amazons hauseigenem Musikstreaming wiederzugeben. Mit der Verknüpfung zu Audible kannst du dir deine Hörhbücher vorlesen lassen. Mit dem Befehl „Alexa-lege xy in den Einkaufswagen.“ kannst du zudem eine Einkaufsliste für deine nächste Amazon-Shopping-Tour zusammenstellen. Die Skills werden von Unternehmen kontinuierlich erweitert, da Amazons Assistenten noch jung ist, werden hier also in Zukunft noch zahlreiche weitere Funktionen hinzugefügt. Im Bereich der Smart Home Steuerung ist es zum Beispiel möglich das Licht zu dimmen und den Thermostat zu stellen vorausgesetzt man besitzt die richtigen Geräte. Die Flexibilität bei der Auswahl von Anbietern bietet Vorteile. Mit Apples Assistenten kommst du schnell an Informationen und kannst viele Funktionen deines Smartphones verwenden. Zum Beispiel kannst du per Sprachbefehl Anrufe tätigen, erstellst oder fragst nach einem Termin und kannst eine SMS schreiben. Ebenso ist es möglich Musik wiederzugeben aber nur mit iTunes. Auch die Fähigkeiten von Apples Assistent wachsen mit der Zeit. So wurde eine Smart Home Steuerung integriert.
Reaktion
Das wichtigste Kriterium für einen Vergleich ist die Reaktionsfähigkeit und das Verständnis der beiden virtuellen Helfer. Diese wurden auf unterschiedlichen Internetportalen getestet. Dabei werden stets Fragen festgelegt, die anschließend beide Assistenten beantworten müssen. So wurde nach dem Wetter, einem Spielergebnis und der kürzesten Verbindung zum nächsten Bahnhof gefragt. Dabei schneiden beide Assistenten ungefähr gleich ab. Sie verstehen manche Fragen nicht und haben ab und zu keine Antwort parat. Hier muss von beiden Herstellern noch nachgebessert werden.
Beide virtuelle Assistenten haben unterschiedliche Funktionen, Stärken und Schwächen. Es ist nur schwer möglich eine Aussage zu treffen, welche von beiden besser ist. Bei der Reaktionsfähigkeit schnitten Apples und Amazons Assistent gleich schlecht ab. Hier kommt es auf die Entwicklungsarbeit der Hersteller an. Zudem bieten beide Sprachassistenten unterschiedliche Spezialisierungen. Mit Amazons Assistenten kann man praktisch per Spracheingabe auf Amazons Webshop einkaufen, während Apples Assistent bessere Antworten auf gestellte Fragen gibt. Wenn du sowieso ein Apple-Fan bist und dich auf das Betriebssystem eingestellt hast erhältst du mit Apples Assistenten einen praktischen Helfer, der Basisfunktionen per Spracheingabe jederzeit und an jedem Ort erledigen kann. Für Menschen die zu Hause nicht ständig das Smartphone in der Hand halten wollen um Ihre Musikwiedergabe zu steuern oder den Wetterbericht abzufragen bietet sich Amazons Echo an.