Waldsterben

Klimawandel verursacht Waldsterben
Einer der Hauptgründe für das Waldsterben ist der Klimawandel. Pilze und Insekten passen sich feinfühlig und schnell an die Veränderungen des Klimas an. Dadurch kommt es zu einer raschen Vermehrung von Schädlingen wie den Raupen der Schmetterlingsarten Schwammspinner und Eichenprozessionsspinner. Diese fressen Eichen oder andere Laubbäume in den Wäldern kahl. Diese Arten sind seit Jahrzehnten bekannt, spielten aber bis vor etwa 30 Jahren in der Fortwirtschaft keine Bedeutung. Mittlerweile breiten sich die Arten sehr schnell aus. Gleiches gilt auch für den Fichtenborgenkäfer. Die Fichte kann die Käfer normalerweise durch Harzbildung abwehren. Wird es jedoch zu trocken, fehlt das Wasser und die Fichte hat auch kein Harz mehr. Innerhalb von kurzer Zeit sterben die Bäume und der Borkenkäfer geht auf die Nachbarbäume über. So kommt es vermehrt zu Waldsterben. Die Situation ist drastisch. Diese Entwicklung steht nach Ansicht von Wissenschaftlern unmittelbar mit dem Klimawandel in Verbindung, und konnte nicht vorhergesehen werden.

In Europa wird eine nachhaltige Forstwirtschaft betrieben. Das bedeutet, dass nicht mehr Holz eingeschlagen werden darf, als nachwäschst. Dadurch wird der Wald erhalten. Die Wälder sind hier also nicht natürlich gewachsen, sondern wurden aufgeforstet. Oft wurden Nadelbäume gepflanzt. Diese wachsen zwar schnell, bieten aber kaum Artenvielfalt und sind für Schädlinge sehr anfällig. Nun sind die Wälder in großer Gefahr. Durch die Dürre breiten sich die Schädlinge immer schneller aus. Aber auch Stürme haben in den letzten Jahren große Schäden angerichtet. Der Klimawandel bringt extreme Wetterverhältnisse mit sich. Dazu zählen extreme Trockenheit, Unwetter und Stürme. Die Forstwirtschaft steht jetzt vor der großen Aufgabe das Waldsterben zu verhindern.

 

Wie bereits erwähnt macht der Borkenkäfer den Fichten extrem zu schaffen. Aber auch andere Baumarten werden durch Schädlinge bedroht. Vor allem Pilzerkrankungen spielen dabei eine Rolle. In den letzten Jahren trifft das die Eschen. Das Waldsterben wird durch den Klimawandel vorangetrieben. Die Wälder sind darauf nicht vorbereitet. Der großen Hitze können die Bäume zwar trotzen, aber die Trockenheit lässt sie langsam aussterben. Selbst die sehr robuste Buche kann sich dem Waldsterben nicht wehren. Betroffen sind sowohl alte, als auch junge Bäume. Junge Bäume, die eigentlich die nächste Waldgeneration bilden sollen, können nicht nachwachsen.

 

Klimawandel und Waldsterben

Bereits in den vergangenen Jahrhunderten gab es Klimaschwankungen. Allerdings war die Situation nie so dramatisch wie im Moment. Der Mensch beschleunigt den Klimawandel. Das Problem dabei ist, dass die langsam wachsenden Bäume nicht genügend Zeit haben, sich an diese Entwicklung anzupassen. Die Trockenheit der vergangenen Jahre führt zu dem schnellen Waldsterben. In den 80er Jahren kam es bereits zu einem großen Waldsterben. Die Ursache damals war vor allem saurer Regen. Schon damals ging man von einem weiteren Waldsterben aus. Doch die Politik reagierte nicht darauf. Beispielsweise hätte der Einbau von Katalysatoren ein weiteres Waldsterben verhindern können. Die jetzige Situation ist aufgrund des Klimawandels jedoch noch komplexer. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Dazu zählen in erster Linie die Aufforstung von Laubmischwäldern und das Zurückdrängen von Nadelbäumen. Monokulturen machen einen Großteil der Waldflächen aus. Diese bilden den Schädlingen jedoch eine perfekte Angriffsfläche. Der Umbau der Nadelwälder ist jedoch ein langer Prozess und vielerorts gar nicht realisierbar, da es schlicht an Förstern fehlt. Immer mehr Försterstellen wurden in den letzten 25 Jahren nicht neu besetzt. Hier ist es wieder Aufgabe der Politik, diesem Trend entgegenzuwirken. Es muss schnell gehandelt werden, um das weitere Waldsterben einzudämmen.

 

Neben den Auswirkungen auf die Natur, hat das Waldsterben auch wirtschaftliche Folgen. Viele Forstbetriebe stehen vor dem wirtschaftlichen Aus. Der Markt wird mit Beschädigtem Holz überflutet. Die Folge sind stark sinkende Preise. Die Arbeit der Forstbetriebe ist allerdings sehr wichtig, da beschädigte Bäume so schnell wie möglich aus dem Fall geschafft werden müssen, um die weitere Ausbreitung der Schädlinge zu unterbinden. Hier muss die Politik mit Subventionen helfen.

 

Die Folgen des globalen Temperaturanstieges sind nicht zu leugnen. Extreme Unwetter treten in immer kürzeren auf und richten Schäden in Millionenhöhe an. Die gefallenen Bäume bieten den Schädlingen einen perfekten Nährboden, und die Vermehrung wird dadurch zusätzlich beschleunigt. Es fehlt der Forstwirtschaft am nötigen Personal, um die gefallenen Bäume so schnell wie möglich aus dem Wald zu befördern. Außer Personal fehlt es in der Forstwirtschaft aber auch an Geldern, um die Forschung voranzutreiben. Bislang sind die Auswirkungen des Klimawandels auf das Waldsterben kaum erforscht. In einigen Gebieten versucht man dem Waldsterben mit resistenten Baumarten wie zum Beispiel Douglasien und Roteichen aus Nordafrika zu begegnen. Hier ist aber auch die Trockenheit ein Problem. Welche Baumarten sich am besten eignen, muss erforscht werden. Auch Bäume aus dem Nahen Osten oder Südeuropa könnten hier geeignet sein. Diese waren vor der Eiszeit in Nordeuropa weit verbreitet. Um dies zu erforschen braucht es neben den finanziellen Mittel aber auch viel Zeit. Schließlich ist der Wald eine Generationenangelegenheit.

Überlegungen gehen auch dahin, neue Baumarten einzusetzen. Die Forstwirtschaft arbeitet jedoch traditionell nach dem Prinzip, den Wald wirtschaftlich und mit so wenigen Eingriffen wie möglich zu nutzen. Es wird davon ausgegangen, dass die mehr als 30 heimischen Baumarten in Europa in der Lage sind, sich an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. Das braucht allerdings Zeit. Um den Waldsterben entgegenzuwirken sollten die Baumbestände geschlossen gehalten werden. Dadurch wird der Wald widerstandsfähiger. Durch Sturmschäden und Schädlingsbefall sind momentan viele Freiflächen und lichte Wälder vorzufinden. Die Bestände müssen dichter gehalten und die Freiflächen geschlossen werden, damit man zu dem typischen kühl-feuchtem Waldklima zurückkommt.

Eine Möglichkeit besteht auch darin, den Wald sich wieder selbst zu überlassen. Dabei werden einzelne kranke und alte Bäume gefällt, und nicht mehr durch die Forstwirtschaft gezielt nachgepflanzt. Schließlich pflanzen sich die Bäume in einem geschlossenen Bestand selbst fort. Hier muss nur punktuell gegen Schädlinge vorgegangen werden. Wie schon seit Jahrhunderten entscheidet dann die natürliche Auslese darüber, welche Bäume resistent genug sind, sich gegen den Klimawandel zu wehren. Des Weiteren sollte gezielt auf eine Verjüngung der Bestände hin gearbeitet werden. So wird mehr genetische Vielfalt erreicht. Die Bäume, die sich am besten auf die geänderten Bedingungen einstellen setzen sich durch.

Es müssen Maßnahmen getroffen werden, um das weitere Waldsterben zu verlangsamen. Hier ist auch die Politik gefragt. Wälder sollen ertragreich sein, und unterliegen wirtschaftlichen Druck. Hier besteht ein Zielkonflikt, der das Waldsterben vorantreibt. Die Wälder sollen zum einem sehr ertragreich sein, und zum anderem zur Erholung und zum Klimaschutz beitragen. In den letzten Jahrzehnten entstanden dadurch gebietsweise Baumplantagen, die einen hohen Ertrag abwerfen. Es muss aber wieder zurück zum naturbelassenen Wald gehen. Genaugenommen ist nicht der natürliche Wald in Gefahr, sondern die vom Menschen geschaffenen „Waldplantagen.“

Der Politik ist der Ernst des Waldsterbens bekannt. Zukünftig soll sich nicht mehr auf die Wirtschaftlichkeit, sondern auf den Klimaschutz konzentriert werden. Ob und wie diese Ziele umgesetzt werden ist aber noch nicht geklärt. Es liegt noch kein klares Konzept gegen das Waldsterben vor. Bereits nach dem großen Waldsterben in den 80er Jahren hätten Maßnahmen ergriffen werden müssen. Damals hätte man schon zum naturnahen Wald zurückkehren müssen. Sollten die nächsten Jahre wieder mehr Niederschläge mit sich bringen, werden sich die Wälder auch wieder erholen. Dann darf es jedoch nicht wie in der Vergangenheit passieren, das Problem des Waldsterbens außer Acht zu lassen. Gerade jetzt besteht Handlungsbedarf.

Das aktuelle Waldsterben ist vor allem auf die große Trockenheit in den letzten Jahren zurückzuführen. Der Klimawandel wird auch zukünftig lange Trockenphasen und Hitzewellen mit sich bringen. Um diesem entgegenzuwirken werden andere Baumarten gepflanzt, und es geht zur naturnahen Bewirtschaftung zurück.