Gewinner der Digitalisierung

Was versteht man unter dem Begriff Gewinner der Digitalisierung?

 

Damit sind all jene gemeint, die vom Fortschritt im IT-Bereich, also der Digitalisierung, wie z. B. Erhöhung der Übermittlungsgeschwindigkeiten beim Datentransfer, Ausstattung mit Computern, das Ersetzen der Papierform durch Datenträger, etc. profitieren. Das können Privatpersonen, aber auch Firmen, Behörden, Länder, die Umwelt, etc. sein. Jede Münze hat zwei Seiten – so auch hier! Computer basieren auf den Kenntnissen und Erkenntnissen, dem Hintergrundwissen der Menschen, die sie gebaut haben. Dasselbe gilt für die Programme, mit deren Hilfe sie sowie die Digitalisierung "laufen“. Begeht der Programmierer aufgrund fehlender wichtigster Hintergrundinformationen einen Fehler, kann das Programm nicht vollkommen zufriedenstellend funktionieren. 

Wer sind die Gewinner der Digitalisierung?

Die Idee, auf der dieser Gedanke basiert, geht auf die industrielle Revolution zurück. Die Technik sollte einerseits den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern, andererseits die Produktion steigern und das Einkommen erhöhen. Die „alten“ Griechen, Römer, Ägypter, Azteken und Mayas verfügten über Gewinner Technologien. Im Zweiten Weltkrieg erfand Hedy Lamar die Grundidee von WLAN und Bluetooth, jene Tools der Digitalisierung, die wir erst heute umsetzen können. Einerseits schwingt dabei immer der Gedanke mit, dass durch die Technik Arbeitsplätze verloren gehen, andererseits wird Technik auch immer mit „modern“ assoziiert. Gerade in den letzten neun Jahren wurden alle erprobten und erfolgreichen Techniken als „altmodisch“ abgetan. Dafür wurde verbissen nach „moderneren“ Methoden für Gewinner gesucht. Computer werden mit Zukunftstechnologie und dem Begriff „modern“ gleichgesetzt. Wer mit Computern, also Digitalisierung, umgehen kann, ist aufgeschlossen und gilt als wertvoller Mitarbeiter.

 

Die Politik der letzten 2 Jahre setzt auf die Digitalisierung als Allheilmittel. Gute Internetverbindungen sollten die Wirtschaft ankurbeln. Leider ist es damit alleine nicht getan. Es kommt auf viele Begleitumstände an, die die Regierungen oft außer Acht lassen, weil sie sich nicht genug mit dem ganzen Umfang der Materie befassen. So waren einige Eigeninitiativen durchaus erfolgreich, wohingegen Digitalisierungsbemühungen der Behörden fehlschlugen. Die Kluft zwischen Stadt und Land soll geschlossen werden. Schön, dann dürfen auf der anderen Seite aber auch keine Kleinbahnen, die einzige Verbindung zur Außenwelt, eingestellt werden.

 

Die Verwunderung war dann groß, weil vergessen wurde, dass diese trotzdem eine wesentliche Rolle im Alltagsleben dieser Menschen darstellt. Die Digitalisierung war den Menschen herzlich egal, wenn sie durch das Gesamtpaket die Arbeitsmöglichkeiten trotzdem verloren haben. Denn Digitalisierung passiert nicht von heute auf morgen! Infrastruktur und mechanische Alternativen sind trotzdem notwendig und sei es nur für den Notfall oder als „Side Tool“.

 

Heutzutage können aber auch fast alle älteren Menschen bis 70 in Industrieländern mit Computern und Internet umgehen. Es geht gar nicht mehr anders! Nur wenige „verweigern“ oder können nicht. Digitalisierung wird heute hauptsächlich mit der Umstellung auf IT-Technologien gleichgesetzt. Interessant wird das Thema dadurch, dass diese Umstellung vorangetrieben wird, obwohl meistens die dafür nötige Infrastruktur oder Ausrüstung, sei es jetzt physisch, psychisch oder materiell fehlt! Funktionieren können neue Technologien immer nur dann, wenn diese ausgereift sind, und das nötige Fundament und die Voraussetzungen für einen Gewinner vorhanden sind.

Gibt es Vor- und Nachteile?

Die Vorteile eines Gewinners sind vor allem Schnelligkeit, Zeit- und Geldersparnis. Der Nutzen muss eindeutig überwiegen und im Vordergrund stehen. Die vielen Pannen, Ausfälle und zusätzlichen Probleme durch die Digitalisierung lassen die Menschen gerade heutzutage die Digitalisierung also den Fortschritt mit gemischten Gefühlen sehen. 

 

Online-Geldüberweisungen sind ebenfalls eine schon lange eingeführte Digitalisierungsanwendung. Funktioniert diese, zählt sie als Gewinner. Kommt es zu Hackangriffen oder technischen Ausfällen wird sie als Verlierer gesehen.

Der erste selbstfahrende E-Bus – der Gewinner schlechthin! Doch mangels fehlender Umsicht haben die Sensoren, die ein Hindernis erkennen sollten, nicht reagiert. Vor 50 Jahren waren bereits fast alle Öffis mit solchen Sensoren ausgestattet (Türen!) und Gewinner. Also warum wurden sie jetzt zu Verlierern? Fahrgäste waren in den Türen eingeklemmt, weil diese zu rasch zugingen. Bei Kontakt sollten diese sofort automatisch wieder öffnen! Sparen am falschen Ende und zu wenig Kompetenz sowie der fehlende Dienstleistungsgedanke waren die Ursachen!

Das Digitalisierungsbeispiel „Online-Steuererklärung“ sollte ein Gewinner, konkret also das Finanzamt und der Steuerzahler, sein. Leider wurde dabei vergessen, dass die Sicherheit nicht immer gegeben ist (Österreich, Teilen Deutschlands), die Online-Formulare nicht sorgfältig genug durchdacht waren, sodass einige Steuerzahler diese Art der Steuermeldung gar nicht durchführen konnten. Darüber hinaus gibt es auch Jahre nach der Einführung noch immer technische Probleme (Infrastruktur, Handling, etc.). 

Best Practices

E-Learning war in den nordischen Ländern, wie z. B. Schweden, Norwegen, etc. ein großer Erfolg und Gewinner. Im übrigen Europa gibt es das auch. Warum sind die Lernergebnisse dann schlechter? In den nordischen Ländern erfolgt die Verwendung von digitalen Medien nach strengeren Regeln und wird auch kontrolliert. Die Kinder verwenden auch Handys, Tablets, etc. – aber nach strengeren Regeln und verantwortungsbewusster. Da gibt es niemanden, der die E-Mails checkt, während er aus der Bahn steigt oder Kinder, die mit Kopfhörern und Handy spielend bei Rot über die Kreuzung gehen! Das würde sich auch niemand trauen. Die Strafen sind relativ hoch. Die Polizei und Ordnungsorgane sowie die Lehrer kontrollieren. Digitalisierung wird nur dann zum Erfolg, wenn diese gezielt und verantwortungsvoll eingesetzt wird und die notwendige Infrastruktur bzw. „Hardware“ vorhanden sind.

In der Medizin gibt es bereits international einige Gewinner der Digitalisierung. CT-Anwendungen zur Erstellung der Diagnose. Digitale Vermessungen der menschlichen Skelettteile dienen als Basis zur Herstellung orthopädischer Hilfsmittel. 

Wie sieht die Zukunft aus?

Gewinner der Digitalisierung erlangen an Bedeutung, wenn es zu keinen Nachteilen kommt, wenn diese kontinuierlichen hohen Nutzen bringen und leicht anwendbar sind. Ein gutes Beispiel für Gewinner sind interaktive Lernbeispiele des Technischen Museums Wien oder CAD-Beispiele für angehende Architekten oder Ingenieure. Der Anwender durchläuft Gebäude, ohne physisch vor Ort zu sein und erkennt so Schwachstellen oder Möglichkeiten für den potenziellen Kunden. Der Kosten-Nutzen-Effekt dieser Digitalisierung ist enorm. 

 

Eine weiterer Gewinner wären CAD-Programme für Friseure. Zunächst wird ein Foto des Kunden angefertigt. Der Computer erstellt mögliche Frisuren, die gefallen könnten (Digitalisierung im Friseurbereich). Mittlerweile sind diese Programme ein Hit. 

 

E-Learning ist ebenfalls eine wichtige Anwendung und ein Gewinner, basiert aber auf den „uralten“ Erkenntnissen des Unterrichtssystems im australischen Busch. Hier verfügt jede Farm über eine kleine Funkstation, da diese überlebenswichtig ist. Die Kinder sind mit ihrer Klasse und der Lehrkraft über das Funkgerät verbunden und lernen auf diese Weise. In regelmäßigen Abständen, meistens einmal im Jahr, kommen die Schüler in die nächstgrößere Stadt zur Jahresprüfung. Universitätszugangsprüfungen werden digital über den Computer erledigt und abgegeben. Die Zu- bzw. Absage erfolgt in Papierform per Post! In fast allen englischsprachigen Ländern werden wirklich wichtige, entscheidende Informationen nach wie vor in Papierform übermittelt. Das System funktioniert einwandfrei und das überall auf dem Globus (englische Kolonien!). 

 

Google-Earth und GPS sind interessante, digitale Anwendungen, wenn sie funktionieren und die Anwender mitdenken! Ein großes Problem stellen oft die Anwender selbst dar. Besonders junge Leute verlassen sich heutzutage viel zu sehr auf andere und die Technik und vergessen, daass sie selbst auch ein „Gehirn“ haben, das nicht hackbar ist! So verlassen sich Leute komplett auf das GPS und landen im Bach. Menschen brausen ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gegend. Es gibt ja Google-Earth und GPS da kann ohnehin nichts passieren! Übersehen dabei aber, dass die Umgebung plötzlich überhaupt nicht mehr dem entspricht, was eigentlich am Zielort vorhanden sein sollte! Im schlimmsten Fall stürzen sie einen Abhang hinunter, weil sie auf der falschen Route gelandet sind.