Uni, FH oder BA

Dem angehenden Studenten stehen verschiedene Wege zum angestrebten Abschluss offen. Was sind die Unterschiede, Besonderheiten, Vor- und Nachteile der verschiednen Bildungseinrichtung und ihren Lehrinhalten?


An der Universität liegt der Schwerpunkt grundsätzlich eher in den akademisch-wissenschaftlichen bzw. forschungsorientierten Studiengängen. Das heißt konkret, dass ein Studium an der Universität in der Regel seinen Schwerpunkt im Studium der wissenschaftlichen Theorien eines Fach- bzw. Themenbereiches hat. Eine konkrete Ausrichtung auf die Anforderungen einer betrieblichen Praxis steht hier oft nur an zweiter Stelle. Uni Absolventen haben mit den Vorurteilen zu kämpfen Theoretiker zu sein, die von der Praxis nur wenig Ahnung haben. Die Abschlussarbeit besteht hier oft in der Bearbeitung bzw. Auseinandersetzung mit einem theoretischen Konzept, dass mit den Methoden des wissenschaftlichen Arbeiten belegt / widerlegt werden soll.


Die Fachhochschule (FH) versucht den Studierenden neben den theoretischen Hintergründen auch einen Bezug zum betrieblichen Alltag zu vermitteln. Die konkrete Anwendung theoretischer Konzepte steht hier an zentraler Stelle. In der Regel beinhalten die Studienpläne an der FH auch festgelegte Praxissemester in denen der Student in einem Unternehmen seiner Wahl ein Pflichtpraktikum absolviert und sein erlerntes Wissen anwenden kann. Mit der Abschlussarbeit wird gezeigt, dass eine konkrete betriebliche Aufgabenstellung mit wissenschaftlichen Methoden bearbeitet und gelöst werden kann.


Die Berufsakademie (BA) ist noch stärker praxisorientiert. Die Studenten an der BA sind schon zum Studienbeginn bei einem Unternehmen angestellt und werden von diesem zum Studium an der Berufsakademie angemeldet. Dem Studenten bietet sich der Vorteil, dass sie während des gesamten Studiums bereits eine Ausbildungsvergütung erhalten. Gleichzeitig wird von den Studenten die Einhaltung eines straffen Lehrplans gefordert. Die umfassenden Semesterferien wie an der Uni gibt es an der BA nicht. Hier wechseln sich Theorie- und Praxisphasen im 3 Monatsrhythmus ab. Die Studenten können so also das Gelernte gleich im Anschluss in ihrem Betrieb anwenden und bearbeiten dort auch von Anfang an betriebliche Aufgaben mit wissenschaftlichen Methoden, was mit der Abschlussarbeit nochmals final belegt wird. Im Anschluss werden die BA Studenten zum Großteil von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen.


Die drei Bildungseinrichtungen Uni, FH und BA stellen den Studierenden jeweils unterschiedliche Studienschwerpunkte zur Auswahl. Ob Theorie- und Forschungsorientiert oder Praxisorientiert, für jeden Berufs- und Studienwunsch gibt es den passenden Studiengang. Durch die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge konnten die Unterschiede zwischen den Abschlüssen schon reduziert werden. Das bedeutet, dass für die konkrete Berufswahl und den Einstieg ins Arbeitsleben am Ende nicht die Wahl der Bildungseinrichtung das ausschlaggebende Kriterium ist, sondern die Abschlussnote des Studiums. Insofern gibt es hier keinen klaren Sieger, das gewünschter Studiengang, angestrebter Beruf & Branche sowie persönliche Vorstellung vom Studium die Entscheidung für die Uni, FH oder BA ausmachen können.