Verlierer der Digitalisierung

 

Der Megatrend Digitalisierung wird sich völlig unterschiedlich auf die regionalen Arbeitsmärkte auswirken und die internationale Arbeitsteilung gänzlich verändern. Doch wer sind die Verlierer dieser Digitalisierung und was ist das eigentlich? Digitalisierung beschreibt den Prozess, dass sich Prozesse aus dem alltäglichen Leben zu einer digitalen Repräsentanz verschieben. Digitalisierung ist kein Hexenwerk, so hat zum Beispiel die E-Mail den klassischen Brief weitestgehend verträgt. Wenn man von Digitalisierung in den Medien hört, wird meist von schnelleres Breitbandinternet, selbstfahrenden Autos, Roboter die Pakete zustellen und vieles mehr gesprochen.

Was versteht man unter dem Begriff der Verlierer der Digitalisierung?

Der digitale Wandel ist da, extrem und gewaltig, aber er bleibt lautlos und gleichzeitig unsichtbar. Die Digitalisierung führt dazu, dass Lieferketten deutlich kürzer werden. Durch die Zunahme an Online-Bestellungen reduzieren sie die Anzahl an Fachgeschäften oder durch die Einsparungen in der Buchhaltung gehen Arbeitsplätze verloren. Reisebüros werden obsolet und der Buchläden brechen die Umsätze weg, bis auch diese ihre Türen für immer schließen müssen.

 

Was ist die Grundidee hinter Verlierer der Digitalisierung und warum erscheint dieses Thema in der heutigen Zeit so interessant?

 

Erwartet wird von der Digitalisierung, dass Arbeiter durch Maschinen ersetzt werden. Das passiert aber sicher nicht, der Zusammenhang zwischen Digitalisierung und den Folgen ist im Grunde genommen sehr schwer zu erfassen, da die Konsequenzen oft nicht direkt zu sehen bzw. konkreten Rationalisierungsmaßnahmen einzuordnen sind.

 

Die Verlierer der Digitalisierung sind:

Angestellte im Büro- und Sekretariatsbereich

Angestellte im Verkehrsbereich

Angestellte im Gastronomiebereich

Angestellte in kaufmännischen und technischen Betriebswirtschaft

Angestellte im Post- und Zustelldienst

Köche/Köchinnen

Bankkaufleute

Angestellte in Lagerwirtschaftsbereich

Angestellte in Metallbearbeitungsbereich

Angestellte der Buchhaltung

Gibt es verschiedene Ausprägungen der Digitalisierung?

Wir fangen mit den oft genannten Breitbandnetzen an. Um das Jahr 1990 ging man auf der ganzen Welt durch Modems ins World Wide Web und hatte Bandbreiten von lediglich wenigen Kilobit. Bereits zu der Zeit der Jahrtausendwende wurde das Ganze dank des DSL-Netzes deutlich benutzerfreundlich wurden, die am Anfang bis zu 3.000 Kilobit Leistung brachten und weiter ausgebaut. Heutzutage gibt es bereits Leistungen von bis zu 400 Mbit pro Sekunde. Natürlich ergibt sich die logische Frage, wer solche schnelle Internetverbindungen braucht und was man damit überhaupt anfangen kann. Auf der anderen Seite des großen Teiches, zeigen amerikanische Studien, wofür diese Bandbreiten eigentlich verwendet werden.

An der Spitze der Rangliste steht mit 35 Prozent die Firma Netflix und die Tendenz steigt weiter. Mit 14 Prozent das Videoportal YouTube weit dahinter und noch weiter abgeschlagen mit lediglich drei Prozent Facebook.

Daher ist es der nächste logische Schritt, die Firma Netflix ins Visier zu nehmen. Zu Beginn war Netflix eine Internet-Videothek, bei welcher man Filme und Serien auf DVD ausleihen konnte, welche per Post verschickt wurden und binnen weniger Tagen zurückgegeben werden mussten. Das war für Netflix natürlich ein sehr mühsames Geschäft und diese Firma war ein kleiner Fisch in der Unterhaltungsbranche. Netflix wurde im Jahr 1997 gegründet und schlug sich im Gründungsjahr mehr schlecht als recht, da das Verschicken der Filme sehr teuer und aufwändig war. Als Erster nutze Netflix die Bandbreite, indem das Unternehmen seinen Kunden anbot, die Filme aus dem Internet zu sehen.

Welche Vorteile versprechen sich die Menschen durch die Digitalisierung?


Dass es dem Unternehmen Netflix inzwischen mehr als gut geht, kann sich jeder sehr gut vorstellen. Als Marktführer und erfolgreicher Pionier haben sich die Anzahl der Kunden auf über 100 Millionen entwickelt, die auf dem ganzen Globus den Dient verwenden. Netflix hat einen Wert an der Börse von mehr als 75 Milliarden Euro und hat somit auch Unternehmen wie Daimler-Benz überholt, welches zurzeit einen fast deckungsgleichen Wert an der Börse hat. Doch das nur mit 5.000 Mitarbeiter.

Gibt es auch Nachteile die damit einhergehen können?


Des einen Freud ist des anderen Leid, heißt es ja bekanntermaßen und der Verlierer dieser Technik ist das private Fernsehen. Junge Menschen schauen ihre Serien nun einfach gegen eine kleine Gebühr bei Netflix und verschmähen das Angebot des Fernsehprogramms. Den öffentlich rechtlichen Medien kann das durch die Gebühren, die jeder zahlen muss, zwar egal sein, doch das Privatfernsehen verliert zurzeit die junge Kundschaft und damit auch die Zielgruppe der geschalteten Werbung.

Der Verzicht auf Werbung, ein umfassendes Angebot, eine benutzerfreundliche Bedienung und der Verzicht auf einen Receiver bzw. Recorder sowie der geringe Preis sorgen dafür, dass bei vielen Familien das Fernsehen durch Streamingdienste abgelöst werden. Deutschland hat keine analogen Angebote, sondern bietet meist kostenfreie Onlineportale an, wo man die wenig ansprechende Inhalte des Programms sehen kann. Deutschland hat hier schlichtweg die Entwicklung verschlafen.

Gibt es schon Länder die Verlierer der Digitalisierung sind?

Wenn man die Werte an der Börse der größten Firmen der Erde an, dann sind die Big-Player der Digitalisierung ganz vorne mit dabei. Zurzeit ist Apple die Firma mit dem größten Börsenwert, doch Alphabet (Google), Amazon und Facebook holen schnell auf. Die zwei größten Chinesen Tencent und Alibaba haben ebenfalls einen Börsenwert, welcher jeweils beim Doppelten der deutschen Autoindustrie sam Zulieferer liegt.

Zwar dominieren die US-Unternehmen den Weltmarkt, doch China sperrt diese konsequent aus. China sperrt zum Beispiel Google komplett aus und verwendet stattdessen Baidu. Statt des verwehrten Amazon verwendet China Alibaba bzw. JD oder Tencent vereint WhatsApp, Twitter und Facebook. Der chinesische Staat fördert den Konkurrenzkampf auf dem einheimischen Markt, unterstützt die großen Firmen bedingungslos im globalen Wettbewerb. Eine Gegenwehr gegen die heimische Autoindustrie oder sogar ein Zerschlagen der Energiewirtschaft aus Gründen der Politik ist in China undenkbar. Diese Vorgehensweisen ist zwar nicht fair, doch für das eigene Land vorteilhaft und wird ohne Ausnahmen durchgezogen.

 

Europäische Firmen sucht man bei den weltweiten Riesen der Digitalisierung man vergeblich. Die Prozesse der Digitalisierung wirke auch in Europa, doch sie erhöhen die Umsätze der amerikanischen Branchenführer, die darüber hinaus die Europäer verärgern, indem sie Meister von Steuervermeidungsmaßnahmen sind. Wenn man berücksichtigt, wie China seine Unternehmen fördert und wie brachial die Riesen aus den USA am Weltmarkt handeln, dann kann man für die Europäische Union nur voraussagen, dass die Digitalisierung im besten Fall alte Industriezweige konkurrenzfähig erhält aber kaum neue Arbeitsplätze oder Konzerne geschaffen werden. Das führt dazu obendrein dazu, dass vor allem junge Akademiker mit MINT-Hintergrund ausreisen, da die jungen Arbeitnehmer in attraktiven Firmen arbeiten möchte, die meist in Ausland beheimatet sind. In China verglich ein Artikel die Europäische Union mit der UdSSR, was Machterhalt, Ausbremsen jeglicher Innovation, Politik an den Menschen vorbei sowie der Betonierung des aktuellen Status ohne erkennbares Ziel.

 

Die Konsequenzen bzw. Verlierer werden dabei sein, dass die Arbeitsplätze in Europa in hohen Maße abgebaut werden und es neben der Abhängigkeit von Ressourcen ebenfalls eine Abhängigkeit von digitalen Erzeugnissen und Lösungen entsteht. Somit sind die Verlierer, die Personen, die durch ihre Jobs verlieren. Die Politik ignoriert dabei diese simplen Fakten konsequent und stellt sich sogar als Förderer der Digitalisierung dar.

Fazit

Wie begegnet man also am besten dem Fortschritt und dem Wandel? Mit Mut und Vertrauen. Verleugnung ist mit Sicherheit keine Lösung und auch der Kampf gegen Digitalisierung ist wahrscheinlich ein Kampf auf verlorenem Posten. Warum sollte man dann nicht gleich versuchen, das Beste daraus zu machen?

 

Es ist leider nicht immer leicht, neue Chancen zu erkennen. Immerhin konnte sich zur Jahrtausendwende keiner so richtig vorstellen, zu was das Internet imstande sein wird und welche Möglichkeiten dadurch geboten werden. Ein wenig Vertrauen ist erforderlich in diese These, das neue Jobs entstehen werden, bzw. entstehen müssen, auch wenn im Moment noch unklar ist, wie diese neuen Jobs konkret aussehen sollen.

 

In den letzten Jahrzehnten sind immer wieder Berufe obsolet geworden und Fachkräfte müssen sich umstellen und dennoch gibt es zahlreiche freie Stellen. Die Wirtschaft boomt. Viele Menschen arbeiten in Branchen, von denen andere Menschen nicht einmal wissen, dass diese existieren.

 

Studien sagen voraus, dass es im Jahr 2030 einen Fachkräftemangel von 3 Millionen Menschen geben wird. Vielleicht wird eine schlaue Erfindung diesen Engpass etwas reduzieren. Zur gleichen Zeit kann man voraussagen, dass Menschen mit geringer beruflichen Qualifikationen die Arbeitslosigkeit droht. Das gilt auch für Qualifikationen in stark verändernden Berufen. Automechaniker zerlegen heutzutage keine Autos mehr. Vielmehr sind sie Elektroniker und benötigen spezielle IT-Kenntnisse, wenn man betrachtet, was sie am Auto tun. Dementsprechend ändern sich die gefragten Qualifikationen stark.

 

Gibt es nun Verlierer?

Man sollte die Chancen der Digitalisierung erkennen und suchen. Wenn jeder seinen Beitrag dazu leistet, die Digitalisierung in einer neuen Wohlstandgesellschaft voranzutreiben, gewinnen im Endeffekt alle und keiner ist Verlierer. Durch die neuen Technologien können umweltschonendere, familienfreundlichere, flexiblere und menschlichere Arbeitsplätze geschaffen werden.