Merkel oder Schulz

Wer ist der bessere Kanzlerkandidat?

Die Bundestagswahl 2017 rückt immer näher. Die Kanzlerkandidaten der beiden großen Parteien SPD und CDU/CSU stehen fest. Angela Merkel will nach drei Legislaturperioden als Kanzlerin es nochmal für die Union probieren. Jedoch bringt der Kanzlerkandidat der SPD, Martin Schulz neuen Wind in die sozialdemokratische Partei und macht der fast schon ewigen Kanzlerin laut den neusten Umfragen deutliche Konkurrenz. Im folgenden Part wird die politische Richtung, die Vorteile des jeweiligen Bewerbers, die politische Zukunft unter beiden und die Nachteile einer Kanzlerschaft beider Kandidaten abgewogen. 

Angela Merkel

Angela Merkel hat in den letzten 12 Jahren eine Menge erreicht. Sie hat Deutschland aus einer schweren Wirtschaftskrise gezogen, sie hat für eine geringe Arbeitslosigkeit gesorgt, sie konnte Forderungen des Koalitionspartners SPD gut mit den Forderungen ihrer Partei in Einklang bringen und hat das Soziale auch oftmals nicht zu kurz kommen lassen. Aus ihrer Vergangenheit lassen sich auch die Vorteile für die Nachfolgerin Gerhard Schröders in einer erneuten Kanzlerschaft ihrerseits erblicken. Es wird im Anschluss auf die wichtigsten politischen Bereiche eingegangen, in denen sich die aktuelle Kanzlerin positiv auswirken würde. Innenpolitisch steht sie nach den jüngsten Anschlägen in Deutschland für mehr Sicherheit und auch für mehr Kontrolle, um dies zu erreichen wäre sie bereit für stärkere Bundesbehörden wie beispielsweise das Bundeskriminalamt einzutreten, damit es nicht mehr zu Unstimmigkeit zwischen den ländlichen Behörden wie beim jüngsten Terroranschlag in Berlin kommen würde. Dies wäre zwar teils ein großer Aufwand, jedoch wäre es auf lange Sicht deutlich sinnvoller und wahrscheinlich wäre eine größere Sicherheit in unserem Land gegeben. Außenpolitisch ist der Vorteil einer erneuten Kanzlerschaft klar, denn sie hat sich in letzten Jahren immer wieder bewiesen sich vor allem mit schwierigen Staatschefs auseinanderzusetzen und eine gute diplomatische Beziehung zwischen ihnen aufzubauen. Teilweise konnte sie die anderen Staatschefs auch überzeugen und damit für die Interessen Deutschlands einstehen. Jedoch ist außenpolitisch auch in den letzen Jahren was schief gegangen, darauf wird dann in den Nachteilen eingegangen. Sozialpolitisch ist ihr vor allem die gute Minister Wahl zuzuschreiben, denn den Deutschen geht es derzeit insgesamt sehr gut . Wie ihre Sozialpolitik nach der nächsten Wahl aussehen würde hängt natürlich von dem Koalitionspartner ab, da der meistens diesen Part in einer Angela Regierung übernimmt. Nach der Aufzählung der Vorteile, stellt sich die Frage wie die politische Ausrichtung Deutschlands bei einer neuen Kandidatur wäre. Man kann sie eigentlich in einem Satz beschreiben. Konservativ mit einem Sahnehäubchen sozialem. Vor allem wirtschaftlich vertritt sie die konservative Meinung ihres CDU Ministers Wolfgang Schäuble, dieser meint eine neue Staatsverschuldung kommt nicht in Frage, wie keine Senkung der Steuern und neue Sozialreformen sollten aus finanzieller Sicht erstmals unterlassen werden. Das heißt, wenn der Koalitionspartner nicht gerade sozial demokratisch ist wird es keine neuen Arbeitnehmer Reformen geben. Was die Einwanderung betrifft, wird sie ihre Meinung in der nächsten Kanzlerschaft nicht ändern, sie steht für Einwanderung ein und beschreibt diese als Hilfe für den Fachkräftemangel und das zum Ärger ihres Union Partners CSU, der seit mehr als einem Jahr eine Obergrenze fordert. Auch einige Parteikollegen sind mit dieser nicht konservativen Haltung unzufrieden. Zusammengefasst wäre die Ausrichtung liberal im wirtschaftlichen Sinne, teils konservativ, Reforms fern und es würde vieles bleiben wie es ist. Natürlich spielt aber auch der Koalitionspartner eine Rolle. Die Nachteile liegen seit mindestens letztem Jahr auf der Hand. Immer wieder Streit mit der CSU und eine damit verbundene Unsicherheit im Verbleib des Union Verhältnisses. Die außenpolitische Lage mit Russland ist durch die erhobenen Wirtschaftssanktionen unklar. Außerdem hat sich in den letzen zwei Jahren die Bevölkerung in Deutschland immer mehr gespalten, die eine Hälfte ist zufrieden mit der Einwanderungspolitik Merkels, die andere nicht und das sorgt für Streit und Unwohlsein in der Gesellschaft. Weitere vier Jahre könnten die Bevölkerung weiter spalten.

Martin Schulz

Jetzt wird auf die jetzige und zukünftige Politik Martin Schulzs eingegangen, der als der neue Hoffnungsschimmer der Sozialdemokraten bezeichnet werden kann. Auch in seiner Vergangenheit kann die Nützlichkeit für eine Kanzlerschaft seinerseits gesehen werden. Ein ehemaliger Alkoholiker, der es aus einer schweren Lebenskrise zum Bürgermeister einer kleinen Stadt in Nordrhein-Westfalen aufgestiegen ist. Er war elf Jahre Leiter der Stadt und laut Bürger Berichten war ihm vor allem der Volkswille wichtig und nicht eine volle Stadtkasse. Er setzte sich für die Bürger des kleinen Ortes ein und ging gewissenhaft ihren Bedürfnissen nach. Folglich würde sich der Genosse auch für das gesamte deutsche Volk einsetzen, auf soziale Probleme in Deutschland intensiv eingehen und das Land mit einer sozialen Ader regieren. Außerdem hat der Mann als ehemaliger Europaparlaments Präsident extrem gute außenpolitische Beziehungen und würde sich für ein starkes Europa einsetzen. Vor allem in der jetzigen Situation, in der sich die europäische Union immer weiter spaltet wäre ein Kanzler notwendig, der alle 28 Parteien vereinen könnte und sie alle wieder auf den Gewinn der EU hinweisen würde. Des Weiteren ist der Herr Schulz ein Sympathieträger, dies zeigen vor allem Umfragen, die die deutschen Bürger nach ihrer Meinung über den Kanzlerkandidaten befragt haben. Martin Schulz politische Ausrichtung ist klar. Er steht für ein soziales Deutschland, dass sich vor allem für Arbeitnehmer einsetzt, eine starke EU, die laut ihm evtl. sogar eine Regierung beinhalten sollte, außenpolitische Grenzen mit undemokratischen Staaten, eine eingeschränkte liberale Wirtschaftsform und noch viele andere Dinge, die der Sozialdemokratie entsprechen. Damit folgt er größten Teils, der politischen Ausrichtung seiner Partei. Ein Nachteil seiner Kanzlerschaft wären sicherlich die großen Hoffnungen, die in ihn gesetzt wurden und letztendlich dann doch nicht umgesetzt werden. Vor allem sein Plan, die Agenda 2010 abzuschaffen sorgte unter so manchen Wählern für Euphorie. Jedoch fährt er damit gegen den Kurs seiner Partei und eine Abschaffung durchzudrücken ist daher eher unwahrscheinlich. Des Weiteren sind viele seiner Versprechen ohne Inhalte gefüllt. Er will sich für die sogenannten Abgehängten mehr einsetzen, das deutsche Volk vereinen, die Abschottung einiger EU Staaten durch diplomatische Klugheit verhindern und sich auf den Wille des Volkes konzentrieren und nicht auf den der Lobbys und Banken. Jedoch sind diese Aussage mit sehr viel Populismus geschmückt, da keine wirklich mit Inhalten versehen sind und daher bleibt die Umsetzung seiner Willenskraft ungewiss. Auch wenn ein Kanzler gegen den Willen seiner Partei vorgeht kann ihn das in so eine manche Krise stürzen. 

 

 

Am Ende des Vergleichs stellt sich natürlich für den einzelnen die Frage: " Wen soll ich denn jetzt wählen? " . Die Frage ist eigentlich relativ leicht zu beantworten, denn wenn Sie die jetzige Kanzlerin wählen, dann bekommen Sie das, was Sie die letzten zwölf Jahre bekommen haben. Eine Kanzlerin, die nicht unbedingt viel wagt, die sich für eine starke Wirtschaft einsetzt und sich auch mal gegen ihre Partei bzw. ihre Union wendet, dass hat das letzte Jahr gezeigt. Wenn Sie den ehemaligen Bürgermeister wählen, dann sollt Ihnen die soziale Politik bzw. auch der soziale Ausgleich wichtig sein. Des Weiteren sollte eine starke EU in ihrem Interesse sein und Sie sollten sich auf evtl. Reformen freuen können. Folglich würde durch ihn ein neuer Wind in Berlin wehen.