Doch was hat es nun genau für Auswirkungen auf die Umwelt? Das Nitrat wird im Grundwasser immer weiter getragen und gelangt schlussendlich in an die Äcker angrenzende Flüsse, Bäche und Seen und
lässt somit auch den Salzgehalt dieser unbemerkt ansteigen. Das führt unweigerlich dazu, dass diverse Tier- und auch Pflanzenarten entweder abwandern oder gar aussterben. Und je weniger Leben in
den Gewässern möglich ist, desto saurer werden diese. Nicht ob der Gemütsregung über den Zustand derer, sondern vielmehr der ph-Wert des Wassers. Dieser Zustand darf durch die industrielle
Landwirtschaft nicht weiter vorangetrieben werden und kann auch nicht das Ziel dieser sein. Also sind hier Einsicht und Handlungsbedarf geboten. Die Überdüngung durch die industrielle
Landwirtschaft bringt aber auch uns Menschen direkt in Gefahr. Denn im Körper des Menschen wird Nitrat in Nitrit reduziert. Dazu sind die körpereigenen Darmbakterien und auch die Speicheldrüsen
in der Lage. Während dieses Umwandlungsvorganges können jedoch nun krebserregende Nitrosamine entstehen. Besonderes Augenmerk sollte bei einem zu hohen Nitritgehalt bei Babys und Kleinkindern
gelegt werden. Das führt zu einer verminderten Sauerstoffaufnahme und kann in innerer Erstickung münden. Wer findet so etwas schon gut?
Ebenfalls nicht zu unterschätzen und damit zu erwähnen ist ein zu hoher Phosphatgehalt im Boden durch Überdüngung. Phosphate werden gedüngt, damit sich die Wurzeln beispielsweise optimal
entwickeln und dadurch entfalten können. Ist der Boden jedoch durch die industrielle Landwirtschaft mit Phosphat überdüngt worden, gelangt auch dieses über das Grundwasser in die angrenzenden
Gewässer und sorgt in diesen dann für ein stark erhöhtes Algenwachstum. Auch das zerstört Lebensräume für Flora und Fauna.
Also ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die industrielle Landwirtschaft mit am Klimawandel beteiligt ist, wenn durch die Überdüngung weltweit ganze Ökosysteme aussterben. Genauso verhält
es sich mit dem Thema CO2 und industrielle Landwirtschaft. Es sind nicht nur die Schlepper und weitere landwirtschaftliche Großgeräte, die einen recht hohen CO2 Wert erreichen können, sondern
auch die immer weiter wachsenden Rinderherden spielen eine zunehmende Rolle beim Thema Treibhausgas CO2. Schließlich ist das bei der Verdauung entstehende Methan Klimakiller Nummer eins und die
Herden wachsen stetig und rasant weiter. Natürlich auch verursacht durch die weiter steigende weltweite Nachfrage. Hier ist also nicht allein die industrielle Landwirtschaft in der Pflicht,
sondern auch der Verbraucher selbst mit seinem Konsumverhalten.
Als Lösungsansatz hat die Politik in Deutschland beispielsweise das sogenannte Agrarpaket angestoßen und will es einführen. Dieses sieht unter anderem schärfere Düngeregeln vor. Für die
industrielle Landwirtschaft bedeutet dies, dass Gülle und auch Gärreste in der Zukunft genau analysiert werden müssen, bevor diese dann auf den Feldern ausgebracht werden können. Und auch die
Zeit der Ausbringung soll von bislang vier Stunden auf nur eine Stunde begrenzt werden. Um die Düngeintervalle zu strecken, wird zukünftig durch die industrielle Landwirtschaft eine höhere
Lagerkapazität des Dungs gewährleistet werden müssen. Bisweilen lag diese für die industrielle Landwirtschaft bei sechs Monaten und soll dann auf sieben Monate Lagerzeit erhöht werden können.
Bislang wird das Agrarpaket von den Bauern der industriellen Landwirtschaft nicht mitgetragen. Vielmehr fühlt sich die industrielle Landwirtschaft in ihrer Handlungsweise beschnitten.
Es handelt sich hierbei jedoch um einen sinnvollen Ansatz zur Lösungssuche um die industrielle Landwirtschaft auch in den umweltpolitischen Fragen weiter voran zu bringen und auch zu
unterstützen. Natürlich reicht es noch lange nicht aus, da hier in erster Linie nur weitestgehend die Düngeproblematik in den Fokus rückt und etwas abgemildert, jedoch nicht großflächig
abgeschwächt wird. Dazu darf auch für die industrielle Landwirtschaft eine Beschränkung des Ausstoßes des Treibhausgases CO2 nicht außer Acht gelassen werden. Denn der Appell an den
Endverbraucher, Fleisch im Allgemeinen weniger zu konsumieren, wird nicht ausreichend sein, dieses zweite Problem der industriellen Landwirtschaft in den Griff zu bekommen. Doch schlussendlich
sind wir alle Endverbraucher und können der industriellen Landwirtschaft helfen, durch unser vernünftiges Konsumverhalten einen guten wirtschaftlichen aber auch ökologischen Weg in der Zukunft zu
gehen. Und dieses Problem kann die Gemeinschaft in diesem Fall nur auch gemeinsam lösen. Das sind wir den kommenden Generationen mit großer Gewissheit schuldig. Denn auch wir fanden eine halbwegs
intakte Erde vor und sind angehalten, eine solche auch unseren folgenden Generationen übergeben zu können.